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Meningitis Awarness – wie wir unsere Kinder schützen können

17. Dezember 2018

Bevor ich nicht selbst Mutter geworden bin, konnte ich mir gar nicht vorstellen wie es ist einen Menschen mehr zu lieben als sich selbst. Aber es ist so! Mit dem ersten Atemzug meiner Kinder, mit dem ersten Schrei und dem ersten Körperkontakt war es da … diese unbändige Mutterliebe. Natürlich möchte ich meine Kinder beschützen und alles dafür tun, dass sie gesund und unbeschwert heranwachsen können. Warum ich Teil eines Meningitis Informationsabends war und ob meine eigenen Kinder geimpft sind, verrate ich euch in meinem heutigen Beitrag.

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Als ich vor einigen Wochen zu einer Meningitis Informationsveranstaltung mit anderen Blogger Mamis eingeladen war überlegte ich nicht lange und sagte sehr spontan zu. Ich war neugierig auf den Austausch mit anderen Müttern, Ärzten und den Pharmavertretern. Auch eine Mutter von einem betroffenen Kind war eingeladen. In meinen Instastories habe ich euch ja schon Einblicke zu dieser Veranstaltung gegeben.


Einen Beitrag darüber auf meinem Blog zu schreiben ist allerdings etwas ganz anderes und ehrlich gesagt geht mir dieser Beitrag nicht so leicht von der Hand wie meine übrigen Beiträge. Warum? Impfen ist ein Thema das polarisiert und ich gehöre nicht zu den Müttern, die versuchen andere zu beeinflussen oder ihnen meine Meinung aufzudrängen. Ich denke das muss jede Mutter und jeder Vater für sich selbst entscheiden. Auch ich weiß nicht ob ich bei meinen Kindern alles „richtig“ mache. Ich informiere mich, tausche mich mit anderen Eltern aus und treffe dann aber meine Entscheidungen aus dem „Bauch heraus“.

Wie ich es selbst mit den Impfungen bei meinen Kindern halte, erzähle ich euch am Ende meines Beitrags. Ich möchte euch im Folgenden einige Informationen zu dem Thema weitergeben, die wir bekommen haben. Denn diese sollten meiner Meinung nach immer die Grundlage für weitere Überlegungen sein.

Was ist eigentlich Meningitis?

Hirn- bzw. Rückenmarkshäute (Meningen) bilden die „Schutzhülle“ für Gehirn und Rückenmark. Wenn sich diese „Häute“ durch unterschiedliche Erreger wie z.B. Bakterien oder Viren entzünden, kommt es zu einer Meningitis.

Meningokokken sind Bakterien, die eine eitrige Gehirnhautentzündung (Meningitis) hervorrufen können.

Eine Meningitis ist immer ein Notfall, der sich innerhalb von wenigen Stunden massiv ausbreitet und lebensbedrohlich werden kann. Unbehandelt führt eine Meningitis zum Tod!

Wie kann man eine Meningitis erkennen?

Das Problem ist, das sich eine Meningitis im Anfangsstadium nur schwer diagnostizieren lässt. Die Symptome einer Hirnhautentzündung sind nämlich den Grippesymptomen sehr ähnlich: Fieber, Kopfschmerzen, Übelsein, Erbrechen und Nackensteifheit. Allerdings verschlimmern sich die Symptome innerhalb von wenigen Stunden und werden dann auch rasch lebensbedrohlich. Bei Ausbreitung den genannten Symptome sollte man daher rasch handeln und sofort einen Notarzt konsultieren.

Wie werden Meningokokken übertragen?

Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Bakterien befinden sich im Nasenraum und ungefähr 10% der Europäer tragen sie in sich. Auch wenn sie nur in wenigen Fällen zum Ausbruch kommen, können sie trotzdem weitergegeben werden.

Es gibt übrigens einen „Glas-Test“ der eine wichtige Diagnosehilfe sein kann

Eine Meningokokken Infektion äußert sich oft durch rot-violette Punkte auf der Haut. Im Gegensatz zu anderen Ausschlägen verschwinden diese aber nicht, wenn man mit einem durchsichtigen Trinkglas dagegen drückt. Im Fall einer solchen Hauterscheinung sollte man keine Zeit verlieren und sofort den Notarzt bzw. die Rettung kontaktieren.

Allerdings ist eine Panikmache vollkommen unangebracht. Denn wir sprechen von 20 registrierten und laborbestätigten Fällen invasiver Meningokokken im Jahr 2017. 5 dieser Erkrankungen endeten allerdings tödlich.

Noch ein paar Fakten für euch

  • 25% der Erkrankungen verliefen tödlich
  • 5 von 6 Meningokokken Erkrankungen bei Säuglingen < 1 Jahr wurden durch Meningokokken B ausgelöst
  • Am meisten gefährdet sind Säuglinge < 1 Jahr
  • Diese 5 Erkrankungen erfolgten im Lebensalter von 5,6, 8 und 10 Monaten

Der Impfplan für Österreich empfiehlt eine Meningokokken B Impfung für alle Kinder möglichst früh ab dem vollendeten 2. Lebensmonat.

Bei der betroffenen Mutter, die uns bei dem Infoabend ihre persönliche Geschichte erzählt hat, ging die Erkrankung „glimpflich“ aus. Ihr Sohn hat dank rascher medizinischer Hilfe überlebt, muss allerdings sehr wohl mit Spätfolgen kämpfen. Das Leben der Familie hat sich von einem zum anderen Moment komplett geändert und vor allem das Leben der Mutter hat sich komplett geändert. Die Aufmerksamkeit galt zu 100% ihrem Sohn und die Ausübung ihres Berufs war lange Zeit nicht möglich.

Anne Geddes hat ein Fotoshooting mit 24 betroffenen Müttern gemacht bei denen der Verlauf der Krankheit nicht so gut verlaufen ist. Das berührende Video darüber mit weiteren Infos zum Krankheitsverlauf könnt ihr euch (hier) anschauen.

„Als jemand der auf einer Intensivstation arbeitet und dort die dramatischen Verläufe der Meningokokken Sepsis bei Kindern gesehen hat, bin ich als Arzt, aber auch als Vater einer Tochter, sehr glücklich darüber, dass es mittlerweile durch die Impfung einen guten Schutz gegen diese bösartige Erkrankung gibt. Leider ist es in den letzten Jahren immer wieder vorgekommen, dass in diversen Foren oder Beiträgen aber auch in Büchern massive Unwahrheiten verbreitet werden. Man muss mit den Kindern und deren Eltern das Gespräch suchen und sie fachlich beraten um Unklarheiten und Fehlinformationen aufzuklären und vor allem, um die daraus entstandenen Ängste zu nehmen.“ (Dr. Alexander Schneider: Kinderarzt, AKH)

(Hier) habe ich noch einen Link zu 20 Impfeinwänden und Antworten für euch

Zum Abschluss bin ich euch noch meine ganz persönliche Meinung zu diesem Thema schuldig

Meine beiden Kinder sind Meningokokken geimpft, wobei ich beim Thema Impfen meiner Kinderärztin vertraue. Sie ist auch Oberärztin in einem Kinderkrankenhaus und erlebt Krankheitsverläufe von ungeimpften Kindern hautnah mit. Sie weiß dass ich meine Kinder nicht automatisch „alles“ impfen lasse und bespricht jede einzelne Impfung mit mir. Ich lasse meine Kinder gegen Krankheiten impfen die lebensbedrohlich sein können und halte mich an den Österreichischen Impfplan. Ich habe mich bei der Wahl unserer Kinderärztin übrigens ganz bewusst gegen Kinderärzte entschieden, die auf eine automatische Impfung laut Impfplan bestehen. Auch wenn ich meine Kinder impfen lasse, möchte ich selbst entscheiden können und mich nicht zu Impfungen drängen lassen.

Ich denke dass jede Mutter und jeder Vater nur selbst die Entscheidung über Impfungen treffen können. Meningokokken sind zwar sehr selten, verlaufen aber zu 25% tödlich. Für mich ist das ein wesentlicher Grund meine Kinder vor dieser Gefahr zu schützen.

Einen wichtigen Appell habe ich mir auch noch für den Schluss aufgehoben: Liebe Eltern, keiner kennt eure Kinder so gut wie ihr selbst! Wenn ihr das Gefühl habt mit eurem Kind stimmt etwas nicht und es ist kein normaler Schnupfen oder grippaler Infekt, fordert mit Nachdruck medizinische Hilfe ein! Gerade bei einer Meningitis zählt jede Minute!

Wie geht ihr mit dem Impfthema um? Lasst ihre eure Kinder impfen und wenn ja, sind sie auch Meningokokken geimpft?

Dieser bezahlte Beitrag enthält meine persönliche Meinung zu diesem Thema und dient lediglich der Information. Es würde mich freuen wenn er für euch ein Anstoß ist dieses Thema mit dem Kinderarzt eures Vertrauens zu besprechen. Außerdem wäre es schön wenn ihr meinen Beitrag teilen könntet, damit diese Information viele Eltern erreicht, die vielleicht noch nichts von der Möglichkeit einer Meningokokken Impfung gehört haben.

Eure Verena

Beitrag: Verena, Fotos: Super PR

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19 Comments

  • Reply Who is Mocca? 18. Dezember 2018 at 10:28

    Ich habe natürlich schon von Meningitis gehört, mich aber noch nie so intensiv damit beschäftigt. Super, dass du (nicht nur mich) ein wenig mehr darüber aufgeklärt hast und toll, dass es solche Veranstaltungen gibt!

    Liebe Grüße,
    Verena von whoismocca.com und thepawsometyroleans.com

  • Reply Busymamawio 18. Dezember 2018 at 10:56

    Ein sehr wichtiges Thema, vielen Dank dass du darüber schreibst, obwohl du zwiegespalten warst… Ich bin definitiv ein Impf-Beführworter, allerdings habe ich selbst gar nicht wirklich gewusst, wie diese Krankheit sich äußert. Nur durch impfen können Krankheiten wie diese wirklich ausgerottet werden. Ich gehöre noch zu der generation, die in Polen gegen Pocken geimpft wurde, sonst hätte ich gar nicht zur Schule gehen dürfen.
    Auch als Mama eines Säuglings, der noch nicht geimpft ist, weil er noch nicht darf, beschäftigt mich das Thema. Denn im kindergarten hängen jede Woche neue Zettel über irgendwelche „Seuchen“ die dort verbreitet sind. Die große ist geschützt, die kleine kann es dennoch abbekommen.
    Viele Grüße
    Wioleta von http://www.busymama.de

  • Reply Tina 18. Dezember 2018 at 11:07

    Auf manche Impfungen sollte man doch lieber nicht verzichten. Im Grunde muss es ja jeder für sich entscheiden, aber ich finde diese Impfung zB sehr sinnvoll und wichtig, während ich bei Grippe-Impfungen finde, dass sie nicht unbedingt sein müssen.

  • Reply Sirit 18. Dezember 2018 at 11:08

    Hei Verena! Danke für diesen wertvollen Beitrag! Ich habe mich noch nie damit auseinander gesetzt! Alle sind immer so gegen Impfungen, aber hier ist es doch eine wichtige Sache, finde ich! Lebensrettend! Liebe Grüße! Sirit

  • Reply Emilie 18. Dezember 2018 at 14:31

    Auch wenn ich keine Kinder habe, weiß ich dass ich meine zukünftigen Kinder impfen lassen möchte. Wie und in welchem Umfang entscheide ich dann, wenn ich mich mit dem Thema beschäftigen muss/will – aber die Impfung steht für mich fest.
    Liebe Grüße,
    Emilie

  • Reply Marion 18. Dezember 2018 at 15:39

    Ein ganz wichtiges Thema. In meiner Kindheit gab es ganze Menengitis Epidemien und ich habe tatsächlich Freundinnen im Kindergarten verloren. Mütter sollten den Impfstoff nutzen. Es gibt nichts schlimmeres, als ein Kind so zu verlieren. Das ist in meinen Augen fahrlässig.

  • Reply Saskia 18. Dezember 2018 at 16:56

    Wirklich super gute Tipps, die ich mir auf jeden Fall später für meine Kinder merken werde.
    Hab einen schönen Tag,
    Saskia

  • Reply L♥ebe was ist 18. Dezember 2018 at 18:28

    ein super, super wichtiges Thema meine liebe Verena! im Studium beschäftige ich mich gerade auch mit der Meningitis und anderen bakteriellen/ viralen ZNS-Erkrankungen – man kann so gut Prophylaxe betreiebn, aber es fehlt da wohl noch an Aufklärung!

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com
    Liebe was ist auf Instagram

  • Reply Katii 20. Dezember 2018 at 10:48

    Danke für den wirklich sehr interessanten Beitrag – ich hab mich ehrlich gesagt noch gar nicht darüber informiert, ob bzw. wie ich mein Kind mal impfen lassen möchte… Das ist wirklich ein super Denkanstoss & eine sehr gute Aufklärung!

    Alles Liebe, Katii

    • Reply Verena 26. Dezember 2018 at 12:54

      Liebe Katii,

      ich nehme an du wirst dein Kind impfen lassen – denn ganz ohne Impfungen kann dein Kind auch in keinen Kindergarten gehen. Es wäre dann auch unverantwortlich anderen Eltern gegenüber … aber dafür hast du sicherlich einen guten Kinderarzt der dir das alles erklärt und dich mit Infos versorgt 🙂

      Liebe Grüße
      Verena

  • Reply Rita 20. Dezember 2018 at 11:53

    Wunderbar! 🙂

  • Reply Linni 21. Dezember 2018 at 18:36

    Hallo Verena,
    ich habe zwar noch keine Kinder, aber ich kann mir vorstellen, dass es genauso ist wie du es beschreibst! Einen kleinen Nachzügler haben wir nämlich zu Hause und ich muss sagen, dass ich es selbst schon bei ihm gespürt habe. Die Liebe, aber auch das unbändige Gefühl, dass man möchte, dass ihm niemals etwas passiert. Deinen Beitrag finde ich echt klasse und er erklärt die Krankheit sehr gut!

    Liebst Linni

    • Reply Verena 26. Dezember 2018 at 12:43

      Liebe Linni,

      danke für deinen Kommentar! Irgendwann wirst du vielleicht auch Mami werden und dann spürst du es auch :-)!

      lg
      Verena

  • Reply Mo 24. Dezember 2018 at 23:10

    Liebe Verena,

    das Thema impfen finde ich super, super wichtig. Wenn ich mein Kind durch einen einfachen Pieks schützen kann, dann mache ich das in der Regel auch. Vorab lasse ich mich immer durch den Kinderarzt beraten, was sinnvoll ist und was nicht.

    Dein Beitrag ist wirklich super interessant und informativ. Lieben Dank und Gruß,

    Mo

    • Reply Verena 26. Dezember 2018 at 12:23

      Liebe Mo,

      das freut mich, danke! Ich verlasse mich auch auf unsere Kinderärztin. Die hat mich bisher sehr gut beraten und ich vertraue ihr voll und ganz.

      Liebe Grüße
      Verena

  • Reply Bea 25. Dezember 2018 at 19:15

    Sorry, auch 25% sind immer noch zuviel. Meine Kinder sind geimpft, da gab es keine Diskussion! Trotzdem achten unsere Kinderärzte immer drauf, wenn die Kids Fieber haben, ob da eine Nackensteifigkeit besteht. Den Glastest kannte ich bisher nicht, habe ich mir aber gemerkt. Wichtiges Thema, gut aufgegriffen.

    Lieben Gruß, Bea.

    • Reply Verena 26. Dezember 2018 at 12:22

      Liebe Bea,

      ich kann dir nur recht geben … leider sehen das viele Eltern heutzutage aber anders. Deshalb ist Masern wieder auf dem Vormarsch und Kinder müssen daran sterben. Andererseits gibt es sicherlich auch Impfungen die „Geschäftemacherei“ sind, wie z.B. die Zeckenimpfung, die in Österreich gepusht wird, wie in kaum einem Land. Im Endeffekt kann es wirklich nur jeder für sich entscheiden …

      Liebe Grüße
      Verena

  • Reply #Österreich gegen Meningitis – die Gefahr für Säuglinge und Jugendliche 10. Mai 2019 at 22:55

    […] Hier könnt ihr die allgemeinen Informationen (was sind Meningokokken? Wie wird die Krankheit übertragen? Wie erkenne ich eine mögliche Infektion ect.) zu diesem Thema nachlesen. […]

  • Reply #MeningokokkenJAzumSchutz 2022 – Ich bin dabei! 10. Mai 2022 at 15:11

    […] eingeladen. Ein sehr wichtiges Thema, über das ich auch schon hier in meinem Blogazine (hier und hier)geschrieben habe. Denn Meningokokken-Meningitis und Meningokokken-Sepsis sind zwar seltene, aber […]

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