Im Zuge meines Engagements zur Brustkrebsvorsorge bin ich in den letzten Monaten vielen bewundernswerten Menschen begegnet. Sowohl Ärzten, die sich über ihren Job hinaus für dieses Thema einsetzen und betroffene Patientinnen liebevoll betreuen, als auch Patientinnen selbst die diese Krankheit besiegt haben und sich jetzt für andere einsetzen. Johanna Wallig ist eine dieser Frauen, die mit ihrer persönlichen Geschichte Mut macht und jetzt auch andere betroffene Frauen aktiv unterstützt und begleitet.
Heute möchte ich euch Johanna Wallig vorstellen, die ich vor einiger Zeit zu einem sehr persönlichen Gespräch über ihre eigene Krebserkrankung und ihr jetziges Engagement für betroffene Frauen getroffen habe. Johanna Wallig ist studierte Juristin und hat 2 Söhne. Ihre Brustkrebsdiagnose vor einigen Jahren hat sie, wie die meisten Betroffenen völlig unvorbereitet getroffen und war ein Schock. Sie hatte einen sehr aggressiven Tumor, der in der ganzen Brust verstreut war. Die Ärztin sagte ihr, dass sie die Brust amputiert werden müsse und sie danach eine Strahlentherapie und Chemotherapie machen müsse. Johanna Wallig hat erfolgreich gekämpft – für Ihre Brust und Ihre Heilung <3!
Was waren deine ersten Gedanken als du die Diagnose Brustkrebs erhalten hast?
Was soll ich jetzt machen? Ich will das alles nicht.
Wie bist du mit Tiefschlägen während der Therapie umgegangen?
Als Lebens-und Sozialberaterin konnte ich mich selbst sehr gut aufrichten und motivieren. Außerdem hatte ich liebevolle Unterstützung in meinem Umfeld.
Wo oder wie hast du selbst während deiner Erkrankung „Kraft getankt“?
Durch Meditationen, lange Spaziergänge in der Natur, durch liebe Menschen, durch den Glauben, durch richtiges Atmen, durch Dankbarkeit.
Gab es einen Punkt an dem du gespürt hast „jetzt habe ich es geschafft – der Krebs ist besiegt“?
Den Krebs besiegt man meines Erachtens nicht, er hat uns ja etwas zu sagen, dass etwas in unserem Leben nicht stimmt. Und wenn man das ändert, kann der Krebs von alleine gehen.
Hast du psychologische Hilfe in Anspruch genommen?
Ja, ich war bei einer ganz tollen Therapeutin Lin Burian.
Wie fühlst du dich heute und hast du nach deiner Krebserkrankung in deinem Leben etwas verändert?
Ich bin wieder ganz gesund ohne Amputation. Natürlich habe ich sehr viel geändert, wie vorher schon gesagt, ist der Krebs ein Zeichen, dass etwas im Leben nicht in Balance ist.
Für mich gehört zur Heilung eine ganzheitliche Behandlung von Seele: Was hat mich so gekränkt, dass ich krank geworden bin. Geist: Welche Gedanken habe ich den ganzen Tag, denke ich gut über mich selbst) Körper: Hier spielt die Übersäuerung eine große Rolle, ob durch Stress, falsche Ernährung oder Kummer)
In Österreich nutzen derzeit weniger als 50% der Frauen das Vorsorgeprogramm. Was würdest du Frauen sagen, die dieses Angebot nicht nutzen?
Jede 8. Frau hat inzwischen Brustkrebs in Österreich, Tendenz steigend. Ein Tumor, der rechtzeitig erkannt wird, kann ganz ausgeheilt werden. Sind einmal Metastasen vorhanden, wird man nicht wieder ganz gesund und nicht zu vergessen die Fälle, wo alles zu spät ist. Einmal im Jahr eine Untersuchung vorzunehmen, mindert das Risiko. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten der Vorsorgeuntersuchung.
Ein herzliches Dankeschön an Johanna Wallig für das offene Interview und den Einblick in ihre ganz persönliche Geschichte. Sie sprüht nur so von positiver Energie und Lebensfreude und man merkt sofort wie gut es ihr heute wieder geht! Wie Johanna Wallig heute Betroffene und Angehörige unterstützt, erfahrt ihr in einem weiteren Blogpost den wir für die nächsten Wochen geplant haben. Wer schon vorab mehr Informationen zu dem Angebot von Johanna Wallig erfahren möchte, findet diese auf ihrer ausführlichen Homepage.
Beitrag: Verena, Fotos: Marie Jorunn
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