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Hanf-Talk mit Mag. Ehrmann von der Saint Charles Apotheke

7. Oktober 2018

Hanf bzw. Hanfprodukte boomen. Bei Aida gibt es seit September einen Hanfbrownie und denkt mittlerweile schon über eine Erweiterung des Sortiments nach. In Linz eröffnet demnächst ein Hanf-Café und auch im Beauty Bereich setzt man ebenfalls verstärkt auf Hanf. Was hat es mit diesem Hanfboom auf sich und ist der Hanfrausch jetzt plötzlich legal geworden? Nein, keine Sorge, denn Hanf ist nicht gleich Hanf. Um euch wirklich fundiertes Fachwissen weiterzugeben, habe ich mich mit Mag. Ehrmann von der Saint Charles Apotheke zum Hanf-Talk getroffen.

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Warum wird Hanf, bzw werden Hanfprodukte, zur Zeit so gehypt wie noch nie?

Weil Cannabis endlich, endlich aus dem kriminellen Eck herauskommt!
Und der große Einsatzbereich langsam erkundet wird. Der medizinische Vorteil der Pflanze
rückt somit immer mehr in den Fokus der Forschungsarbeit. Die Wirkmechanismen und auch
die therapeutischen Möglichkeiten werden für uns daher immer klarer.

Worin liegt der Unterschied zwischen CBD und THC?

Ganz einfach: CBD ist nicht psychoaktiv.
THC ist das am häufigsten in der Cannabispflanze vorkommende Cannabinoid und der
psychoaktive Hauptbestandteil Marihuanas, was bedeutet, dass es erwiesenermaßen
Auswirkungen auf die menschliche Psyche haben kann. Es wirkt dadurch vor allem
berauschend und verursacht beim Konsumenten ein sogenanntes „High“.In den meisten
Ländern gelten THC‐haltige Produkte weitestgehend als Betäubungsmittel und sind daher in
der Regel illegal.

CBD ist das am zweithäufigsten in der Cannabispflanze vorkommende Cannabinoid. CBD Öl
hat keine psychoaktiven Wirkungen und THC ist nur in erlaubten Höchstmengen für den
Eigenbedarf laut EU‐Norm enthalten. CBD beeinflusst andere Rezeptoren wie Serotonin und
Adenosin, diese können in der Regulierung der Körpertemperatur und des
Schmerzempfindens eine Rolle spielen und des Weiteren einen Effekt auf Entzündungen
haben. Um mehr über die Wirkweisen von CBD zu erfahren klicken sie hier. Die Wirkstoffe
CBD und THC interagieren im Körper, wobei CBD bekanntermaßen die psychoaktiven Effekte
von THC abschwächen oder sogar neutralisieren kann.

Sind Produkte, die THC enthalten, in Österreich zugelassen?

Ja, zum Bezug benötigt man ein Suchtgiftrezept eines Arztes. Damit vorausgehend natürlich
auch eine ärztliche Untersuchung, ob und in welcher Konzentration THC‐hältige Arzneimittel
eingesetzt werden können. Nicht jeder Patient ist ein „Cannabis“tauglicher Patient. Hier
bedarf es einer umfangreichen Diagnostik. Und das ist auch gut so!

Welche Bestandteile der Hanfpflanze werden für gewöhnlich in Produkten verarbeitet?

Zum Einsatz kommt im besten Fall die gesamte Pflanze , also Blatt, Blüte und Samen.

Worin liegt der Unterschied zwischen Hanföl und Hanfsamenöl – gibt es hier
unterschiedliche Wirkungen?

Die Frage müsste heißen welchen Unterschied gibt es zwischen Hanföl und CBD Öl. Denn
unter der Deklaration Hanföl ist immer das Öl des Samens gemeint.
Hanfsamenöl ist reich an wertvollen Nährstoffen wie Proteinen, mehrfach ungesättigten
Fettsäuren, wie Omega 6 und Omega 3, Gamma‐Linolensäure, Vitamin E , als Antioxidans
und verschiedene Carotinoide, die auch für die Farbgebung des Öls verantwortlich sind. Das
Öl des Samens ist also als „Superfood“ anzusehen. Die medizinischen Wirksubstanzen sind
im Samen nicht enthalten.

CBD ‐ÖL hingegen wird durch verschieden Extraktionsmethoden aus der Cannabisblüte und
Blätter gewonnen. CBD ist eines der vielen Cannabinoide, die in Cannabis enthalten ist. Es ist
zurzeit das Best erforschte Cannabinoide mit den sichersten medizischen Daten.
Cannabinoide wirken im menschlichen Endocannabinoid‐ System. Das Endocannabinoid‐
System ist dafür verantwortlich , Überstimulation von Nervenverbindungen einzudämmen
und ihre Aktivität zu normalisieren. Dieses Subsystem des Nervensystems reguliert unter
anderem das Schmerzempfinden und das Immunsystem. In diesem körpereigenen System
wirken die sogenannten Endocannabinoide auf Rezeptoren (CB1 und CB2) und lösen somit
Signalwege aus. In nahezu allen Organsystemen spielen die Endocannabinoide eine Rolle.

Warum gilt Hanföl (CBD‐ÖL) als absolute Wunderwaffe?

Die Wirkung des CBDs liegt vor allem an der Hemmung des Abbaus der körpereigenen
Endocannabinoide. So verlängert und verstärkt CBD einen körpereigenen Prozess. Somit
wirkt CBD u.a entzündungshemmend, antioxidativ, anti‐epileptisch und neuroprotektiv. Sie
sehen also es gibt eine Fülle an Einsatzgebieten, die mit CBD ÖL positiv beeinflusst werden
können.

Können Hanfprodukte tatsächlich bei Menstruationsbeschwerden und Migräne helfen?

Aufgrund der schon beschriebenen schmerzreduzierenden Wirkung von CBD, ist CBD
sicherlich auch bei diesen Indikationen eines von vielen Einsatzgebieten. Wissenschaftlich ist
die genaue Wirkweise noch nicht untermauert. Einen Versuch, nach ärztlicher Absprache,
würde ich aber leidgeplagten Frauen durchaus empfehlen.

Wie sollte man Hanfprodukte verwenden? Oral? Äußerlich? Beides?

Auch hier ist wieder zwischen Hanfsamenöl und CBD‐Öl zu Unterscheiden. Aufgrund des
ideal Nährstoffprofils ist Hanfsamenöl ein wirklich gutes Öl auch zur Äußerlichen
Anwendung. Gerade die enthaltene Gamma‐Linolensäure kann bei Hautproblemen wir
Psoriasis oder Neurodermitis eine Unterstützung leisten. Ebenso kann CBD‐ÖL äußerlich
aufgetragen werden, wenn entzündliche Hauterkrankungen vorliegen, da sich
Endocannabinoid‐Rezeptoren auch auf der Haut befinden.

Welche Produkte eignen sich ideal, um damit zu starten?

In der Selbstmedikation sollte man immer einen stufenweisen Einstieg anraten. Starten Sie
mit kleineren Dosierungen und bleiben sie ein paar Tage dabei. Nehmen Sie sich Zeit und
hören Sie auf Ihren Körper, um eine individuelle und vor allem ideale Dosis zu erreichen.
Beginnend zwischen 4‐6% eines qualitativen CBD‐Öls.
Bei chronischen oder auch sehr schwerwiegenden Beschwerden raten wir jedoch immer zu
einer ärztlichen Begleitung.

Wie erkenne ich beim Kauf von Hanföl, dass es sich tatsächlich um gute Qualität handelt?
Worauf kann ich beim Studieren der Verpackung als Konsument achten?

Um hier wirklich gute Qualität zu beziehen ist das BIO Siegel sicherlich ein guter
Anhaltspunkt. Je transparenter die Angaben zur Herstellung des Öls und der Firma sind,
desto besser und sicherer. Achten Sie darauf, dass sich die Prozentangaben auf das reine
CBD beziehen.

Und wo kaufe ich diese Produkte am besten?

In der Apotheke Ihres Vertrauens 🙂

Ich möchte mich bei Mag. Ehrmann von der Saint Charles Apotheke sehr herzlich für diesen ausführlichen Hanf-Talk bedanken!

Ich persönlich finde das Thema Hanf sehr spannend und werde mich damit in nächster Zeit auch verstärkt beschäftigen. Vor allem möchte  ich ein paar Produkte ausprobieren. Ich werde euch auf jedem Fall auf dem Laufenden halten. Findet ihr das Thema Hanf auch spannend und vor allem welche Aspekte interessieren euch am meisten?

Ich freue mich über euer Feedback!

eure Verena

Folgende Beiträge der Saint Charles Apotheke zum Thema Hanf könnten euch auch interessieren.
Mit Hanf CBD Öl Schmerzen natürlich bekämpfen
Hanf CBD – Das müsst ihr über das Cannabinoid der Hanfplanze wissen
THC vs. CBD | Der Herstellungsprozess von Hanf-CBD Öl

Beitrag: Verena in Zusammenarbeit mit der Saint Charles Apotheke Wien, Fotos: Miriam Mehlman Fotografie, Miriamblitzt 

 

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21 Comments

  • Reply Cindy 8. Oktober 2018 at 4:39

    Toller Bericht, danke für die Informationen. 🙂 Ich finde das Thema Hanf auch sehr spannend und wollte da schon längere Zeit mal mehr drüber wissen um mitreden zu können.
    Wünsche dir einen guten Start in die Woche.
    Liebe Grüße, Cindy ❤
    http://www.fraeulein-cinderella.de

  • Reply Melissa 8. Oktober 2018 at 8:16

    Hey liebes, das Thema ist ja super interessant und dein Beitrag erklärt alles wichtige.
    hab einen tollen Tag. Lg Melissa von https://www.melissawxc.de/

  • Reply Sandra 8. Oktober 2018 at 9:10

    Was für ein tolles Thema und die vielen Informationen dazu. Der Talk war sicher spannend und so aus erster Hand bzw vom Fachmann ist das auch so erklärt, dass man es versteht. Finde ich gut, dass Du das Thema aufgegriffen hast.

    Herzliche Grüße an Dich
    Sandra

  • Reply Tina 8. Oktober 2018 at 12:53

    Wieder etwas dazugelernt 😉
    Ich finde das Thema sehr spannend und höre in letzter Zeit immer mehr über Hanföl.
    Danke für den Beitrag 😉

  • Reply Steffi 8. Oktober 2018 at 14:12

    Huhu,

    wirklich ein toller, interessanter, aber auch professioneller Beitrag. Toll, dass du da mit einem echten „Fachmann“ sprechen konntest. Ich wusste zum Beispiel nicht mal die Unterschiede die du oben auflistet.

    Lg
    Steffi

  • Reply Busymamawio 8. Oktober 2018 at 16:08

    Ein sehr interessanter Artikel! Ich bin generell kein Hanf Fan, aber der hype ist auch an uns nicht vorbei gegangen. Besonders interessant ist der Unterschied zwischen thc und cbd.
    Viele Grüße
    Wioleta von http://www.busymama.de

  • Reply Ina Apple 8. Oktober 2018 at 16:25

    Liebe Verena, ein wirklich informativer Beitrag zu Hanf, THC und den Einsatzbereichen von Hanf. Ich finde Hanfmehl zum Backen sehr spannend.
    LG Ina

  • Reply Marion 8. Oktober 2018 at 20:06

    Also doch keine High machenden Cookies bei Aida?! Ich bin mal gespannt auf den Geschmack. Seit zwei Jahren benutze ich übrigens Hanföl für die Körperpflege. Das habe ich bisher immer aus den Niederlanden schicken lassen. Gut das ich das jetzt auch in der Apotheke bekomme.

  • Reply L♥ebe was ist 8. Oktober 2018 at 20:13

    ich bin selber noch nicht so sehr auf diesen Tred aufmerksam geworden, aber daher finde ich es besonders spannend hier bei dir davon zu erfahren 🙂
    ist ja schon genial, wo der Hanf überall einen Einsatz finden kann!

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com
    Liebe was ist auf Instagram

  • Reply Eden 8. Oktober 2018 at 20:14

    das ist ja cool! ich wusste gar nicht, dass Hanf ein so tolles Bio-Profil hat! ich würde es ws auch ur in der Apothele kaufen – einfach, weil man da mehr Vertrauen haben kann!

    alles Liebe,
    Eden

  • Reply Sabrina 8. Oktober 2018 at 20:40

    Hallo, danke für diesen Beitrag. Ich lese im Moment immer wieder darüber und finde das ist wirklich ein spannendes Thema; da kommen die ganzen Infos gerade zum rechten Zeitpunkt. LG Brina von EXPLORE-THE-OUTDOORS.COM

  • Reply Emilie 8. Oktober 2018 at 21:19

    Mir ist in letzter Zeit tatsächlich vermehrt aufgefallen, dass es viel mehr Hanfprodukte gibt. Dein Post ist total informativ und ich kann jetzt mit mehr Wissen darauf blicken =)
    Liebe Grüße,
    Emilie von LA MODE ET MOI

  • Reply Sigrid Braun 9. Oktober 2018 at 0:43

    Ein ganz toller Bericht über ein Thema das zur Zeit in aller Munde ist. Das CBD‐ÖL wäre für mich sehr interessant bei meiner von Allergien geplagten Haut, darüber werde ich mich auf jeden Fall gründlich informieren.
    Liebe Grüße
    Sigrid

  • Reply Julia 9. Oktober 2018 at 7:52

    Das stimmt, früher dachte man bei Cannabis wirklich nur an High werden oder je nachdem wie man darauf reagiert. Ich bin froh, dass das mittlerweile anders ist.
    Dein Beitrag find ich wahnsinnig spannend weil ich einiges gelernt habe und einiges noch nicht wusste.

    Alles Liebe,
    Julia
    https://www.missfinnland.at

  • Reply Who is Mocca? 9. Oktober 2018 at 8:04

    Super interessante Einblicke, danke dafür liebe Verena. Hanföl verwende ich persönlich schon seit einiger Zeit. Mag diesen Geschmack auch sehr gerne – wenn es dann noch positive Auswirkungen auf Migräne und Co. hat, umso besser!

    Liebe Grüße,
    Verena von whoismocca.com und thepawsometyroleans.com

  • Reply Sarah 9. Oktober 2018 at 9:37

    Liebe Verena,
    ich bin selbst in der Drogerie schon über diesen Zusatz gestolpert. Das Hanf im Kommen ist, wusste ich. Aber danke für deinen Beitrag, der nochmal mehr Infos für mich gebracht hat.

    Liebst,
    Sarah von http://www.vintage-diary.com

  • Reply Ina 15. Oktober 2018 at 9:55

    informativer Beitrag! Das meiste wusste ich schon, mein Schwager ist Drogenhundeführer/Ausbilder beim Zoll, bin also dicht dran am Thema. Ich finde es gut das es endlich Einzug in die Medizin hält, da gibt so unglaublich gute Anwendungsmöglichkeiten. Hier in Norwegen tut man sich damit immer noch schwer und da ist man noch lange von dieser Entwicklung entfernt, wie so oft.

    LG aus Norwegen
    Ina

  • Reply Loving Carli 15. Oktober 2018 at 21:20

    Ich finde das Thema sehr interessant. Mich interessiert vorallem wie Hanf in der Schmerztherapie wirkt und was es bewirken kann. Ich hatte erst letztens einen schlimmen Migräneanfall und es wäre interessant zu wissen, wie weit einem da geholfen werden kann. Spannendes Thema.

    Liebe Grüße
    Melaniie von https://www.lovingcarli.com/

  • Reply Bea 16. Oktober 2018 at 11:40

    Ganz ganz toller Beitrag, damit Hanf endlich aus dieser Schublade rauskommt. Ich hab gerade auch wieder viel gelernt. Ich wusste nicht, dass man da mehrere verschiedene Effekte haben kann, ich kannte nur das High-machende, was aber in der Medizin auch schon lange angewandt wird. Und von Medizin-Studenten illegal auch ?

    Lieben Gruß, Bea

  • Reply 6 Gründe um auf dekorative Naturkosmetik zu setzen – mein Umdenken 8. Juni 2020 at 12:09

    […] Auch wenn dieser Beitrag für manche nach bezahlter Werbung aussieht – er ist es nicht! Ich bin begeisterte Saint Charles Kundin und arbeite mit dem Team immer wieder zusammen, wenn ich fachlichen Input für mich oder meinen Blog brauche. In diesem Zusammenhang kann ich euch den Hanf Talk mit Mag. Ehrmann ans Herz legen (hier). […]

  • Reply CBD Öl von Cannful – von Ärzten für Frauen entwickelt - avaganza 28. November 2020 at 1:59

    […] psychoaktiven THC Bestandteilen der Hanfpflanze und dem nicht berauschenden CBD verstanden habe. Hier könnt ihr einen Beitrag von mir zu interessanten Infos rund um die Hanfpflanze […]

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